Es war zwar ein paar Grad wärmer als noch am Wochenende im Grünwalder Stadion. Am Ende passte aber auch das Wetter in Form von Dauerregen in Duisburg wieder zur Gefühlslage des MSV.
In den direkten Abstiegsduellen hatten die Zebras gegen Lübeck und Freiburg zum Jahresende 2023 zwar noch geliefert, nicht so gegen den Halleschen FC im ersten Heimspiel in 2024. Durch die 2:3-Pleite wird die Luft im Kampf um den Klassenerhalt immer dünner.
Fast auf den Tag genau drei Jahre war es her, als Ahmet Engin am 20. Januar 2021 gegen Magdeburg seinen lange Zeit letzten Treffer für den MSV Duisburg erzielte. Im ersten Startelfeinsatz nach seiner Rückkehr im Winter schnürte der Rechtsaußen direkt einen Doppelpack, schien auf den Weg zum Matchwinner und bestätigte vor knapp 9.000 Zuschauern seinen Status als Publikumsliebling.
Ganz nebenbei stieg der 27-Jährige innerhalb eines Spiels zu einem der gefährlichsten Duisburger Offensivspieler der laufenden Krisensaison auf. Fraglich, warum Engin nicht schon beim 1:4-Debakel in München von Beginn an auflief, sondern für Alexander Esswein weichen musste, und gegen Halle nach 66 Minuten ausgewechselt wurde. Eigengewächs Kaan Inanoglu bekam einmal mehr keine Chance.
„Am Ende bringen die zwei Tore nichts. Ich hätte lieber nicht getroffen und wir hätten gewonnen. Es schmerzt extrem. Wir hätten die drei Punkte bis zur 80. Minute verdient gehabt“, sagte Engin und wollte nicht vom Aufgeben sprechen. Im Interview mit Stadionsprecher Stefan Leiwen fügte der Flügelflitzer hinzu, dass er sich weiter sicher sei, im Mai gemeinsam mit den Fans den Ligaverbleib zu feiern.
„Wir müssen weiterkämpfen für den Verein und an den ersten 60 Minuten anknüpfen. Das muss jeder akzeptieren und auch annehmen.“ Die Leistung stimmte im Vergleich zum Fehlstart bei den „Löwen“ am Samstag zwar, davon kaufen konnten sich die Zebras nichts. Denn die Abstiegsgefahr wird immer größer. Der Abstand zum rettenden Platz 16 beträgt bereits acht Punkte und könnte noch weiter anwachsen, da Halle und die Sechziger erst 21 Spiele bestritten haben, bei den Duisburgern sind es 22.
Noch ärgerlicher: Joshua Bitter droht nach seiner unnötigen und spielentscheidenden Roten Karte bestimmt ein Sperre von zwei bis drei Spielen. Die gerade eingespielte Innenverteidigung mit Vizekapitän Marvin Knoll muss somit erneut umgebaut werden. Dem Routinier fehlten am Magenta-Mikrofon wie allen Duisburgern am Dienstagabend nahezu die Worte.